Komplikationen während der Kurznarkose



Frequenz ca. 135/min, QRS schmal, arrhythmisch, keine geordnete Vorhofaktion erkennbar.
Wechselnder Lagetyp (im Bild gelb markiert), initial Linkslage, dann überdrehte Linkslage, Q in III (vermutlich lagetypbedingt), Sokolow-Lyon-Index links formal knapp erfüllt, verzögerter R-Aufbau mit endgültigem R/S-Umschlag V4/V5.

 

Keine signifikanten ST-Strecken-Hebungen, ST-Senkungen vom horizontalen und deszendierenden Typ in den antero-lateralen Ableitungen, T-Wellen nicht sicher beurteilbar, am ehesten biphasisch mit terminal positivem Anteil in den antero-lateralen Ableitungen.
Diagnose: Tachykardes Vorhofflimmern, intermittierende Reizleitungsstörung mit dem Bild eines linksanterioren Hemiblock, Hinweise auf eine Innenschichtischämie in den antero-lateralen Ableitungen.

 

Die initiale Bestimmung der kardialen Biomarker war negativ. Es wurden 150mg Amiodaron als Kurzinfusion verabreicht, worunter es zur Konversion in einen dann normokarden Sinusrhythmus kam. Die klinischen Beschwerden der Patientin sowie die EKG-Veränderungen waren hierunter regredient.

 

In einer Koronarangiographie konnte eine relevante Stenose ausgeschlossen werden, die Verlaufsbestimmungen der Laborparameter waren weiterhin negativ. Die Patientin konnte noch am selben Tag beschwerdefrei nach hause entlassen werden.

 

Zusammenfassend waren die klinischen Beschwerden sowie die unstrittigen EKG-Veränderungen die Folge einer akuten Frequenzbelastung durch das tachykarde Vorhofflimmern.